Wo wir leben…

Vor ein paar Wochen erschien in der Beilage der ungarischen Elle Magazins das Gartenstadt Haus, in dem wir leben.

Wir möchten die wunderschönen Fotos auch online zeigen.

Wir lieben Lofts und die extremen Umgebungen, aber mit Kind und Hund ist doch angenehmer in einem Haus mit Garten zu leben. So suchten und fanden wir in der Budapester Agglomeration ein renovierungsbedürftiges Würfelhaus, erbaut in den 60er Jahren, welche wir unserem Bild angepasst haben.

Den industriellen Flair wollten wir nicht nur mit Möbeln erreichen, deshalb wurden alte industrielle Lichtschalter, recycelte Verkleidungen, Hallenlampen, alte Messing Armaturen, etc. im Zuge der Renovierung eingebaut.

Die originaler Kassettentüren und Türrahmen aus Holz haben wir nachmachen lassen,die alten Fenster mit Rollläden haben wir auf vergrößerte Holzfenstern ausgetauscht, die Heizkörper sind auch mit Holzverkleidung versehen.

Der Raum mit seinen 70 m² ist nicht groß, aber mit Versetzung der Wände, Umstrukturierung der Räume und den riesigen Südfenstern ist es trotzdem luftig.

Im Vorraum versteckt ein alter Schrank mit Fensterladentüren den Boiler, die Stromzähler werden von einem Etikettenhalter aus einer ehemaligen Werkstatt, bedeckt, welche jetzt als Schlüsselkasten verwendet wird. Man kann bei Ankunft die Kleinigkeiten auf einen kleinen Konsolentisch packen. Die Verkleidung ist antike Zementplatte aus einem Schloss in der Nähe der serbischen Grenze, und sie erscheint auch in der Küche. Wir haben die Küche und das Esszimmer zusammengeführt.

Der Küchenschrank ist ein altes Verkaufspult mit kleinen Emailleschilder, sowie ein großer Kleiderschrank aus den 1920er Jahren, der alle Geräte versteckt, dank einem geschickten Tischlermeister (Mikrowelle, Waschmaschine, Geschirrspüler, Backofen, Kühlschrank). Zu den weiß gestrichenen Unterteil kamen als Gegenpol Naturholz Gasmaskenkisten als Oberkästen, dazu. Diese Stücke aus 1977 mussten umgebaut werden, sie sind ausgezeichnet zu benützen.

Die Arbeitsplatte ist die widerstandsfähigste helle Quarzitabdeckung mit unterbauter Spüle, man kann die heißen Töpfe draufstellen und man kann drauf schneiden, wir haben diese auch auf die Wand hochgezogen.

Unser Esstisch war früher der Zerlegetisch eines Metzgers, dazu hat unser Schlosser gedrungene Metallfüße hergestellt. Die Stühle sind Bertoia Kopien, wir haben sie ein wenig rostig in dem Garten eines alten Mannes entdeckt. Der weiß gepolsterte Essstuhl unserer Tochter ist ein Stück aus den 60er Jahren. Über dem Tisch leuchten zwei graziler Original Hallenlampen. An der Wand sind alte biologische Stiche und echte Filmplakate aus den 60ern.

Die Couch des Wohnzimmers ist ein Teil aus den 70er Jahren, die grau tapeziert heute noch standhalten kann. Der Couchtisch ist durch Niedrigstellen eines Instrumententisches geboren worden, die Ikea Gittersessel schauen daneben luftig aus. Der Liebling der Kinder und der Erwachsenen, der gelbe Ligne Roset Togó Sessel fand auch hier einen Platz.

Das Massivholz Parkett des Wohnzimmers wurde im Zuge der Renovierung nicht ausgetauscht, jedoch mit mehreren Schichten weißer Betonfarbe versehen erweitert den Raum und ist absolut verschleißfest.

Wir tauschen oft die Bilder aus, deshalb setzen wir die aktuellen Lieblingsbilder immer auf eine Holzhalterung oberhalb der Couch.

Im Fenster sind Kerzenhalter aus alten Kugelstoß Eisenkugeln und die Lieblings Retro Holztiere.

Unsere Deckenleuchte ist aus explosionssicherer Lampe geboren worden, sie war nicht leicht zu montieren…

Im Wohnzimmer hilft manchmal der Heizung ein norwegischer Ofen mit Red Dot Auszeichnung, nicht zuletzt auch schön zum ansehen. Über ihn eine rostende Aufschrift der ehemaligen Ganz Mávag Fabrik.Der kleine Metall Arbeitstisch daneben funktionierte früher als Werkstatttisch, man kann daneben in dem Eames Stuhl stundenlang sitzen. Darüber eine alte Metall Schultafel, auf dieser kann man jeden beliebigen Zettel mit Magnet anbringen, die rote Werkstattlampe gibt die Beleuchtung. Der weiß gestrichene und antikisierte Schrank mit Doppelrollladen nimmt alle Kleinigkeiten und Papiere auf

Das Kinderzimmer ist ein späterer Zubau des Hauses, es ist an der Decke sichtbar. Das Sichtholz bekam eine weiße Lasur, so ist das 15m²-Zimmer noch geräumiger. Alle Sachen unserer dreijährigen Tochter im Zimmer werden von einem alten, gelb-weiß gestrichenen Küchenschrank aufgenommen. Ihr kleines Bett ist ein Metallbett aus den 1920er Jahren, welches von unserem Tischler mit Holz Seitengitter versehen wurde. Die geschnitzte Kiste unter dem Bett bekam Rollen, wir benützen sie als Bettzeugkasten.

Die Deckenlampe wurde aus dem Gestell eines alten Lampenschirmes von der Großmutter gemacht, sie hat es mit buntem Garn dekoriert.

Der neutrale Hintergrund im Badezimmer kommt von dem weißen Mosaikbelag, alle Armaturen sind aus Messing. An der alten renovierten Standwanne ist ein Messinghahn aus den 20er Jahren, ergänzt mit der alten Dusche eines ehemaligen Holzkessels. Die Waschbecken werden von einem weißen Holztisch gehalten (mit gehärtetem Glas), darüber aus Gashähnen und Messingrohren zusammengestellten Armaturen. Anfangs ist es schwer sie zu benützen, doch dann geht es den Gästen auch. Das Deckenlicht kommt von einer ehemaligen OP-Lampe, die Seitenleuchten neben dem Spiegel waren ehemals auf russischen Kampfahrzeugen.

Jegliche Putzmittel werden von einem mit Wänden verbauten Schrank geschluckt, dessen Tür an einem Bahnhofsgebäude Rollladen war.

Für unser Schlafzimmer suchten wir lange Zeit ein bezahlbares Qualitätsbett, letztendlich kauften wir es auf eine Auktionsplattform aus Österreich. Massiv Kirsch und schwarzes Lederkopfteil werden durch die bunte schwedische Tapete unterbrochen, sowie die ehemaligen Messing Werkstattlampen.

Bilder: Csaba Barbay/Flashback Photo

Stylist: Aliz Matisz, Assistants: Katalin Tóth, Krisztina Zlinszky

Meister:

Küchenarbeitsplatte: Madar Épkő

Tischlerarbeiten: fafonat.hu, István Dornbach

Tapete: sved-tapeta.hu

Ofen: jotul.hu

GINOP-9.1.1-21